Analyse, Beratung & Training – Zentrum in Zusammenarbeit mit der LMU München

LMU & Landeshauptstadt München
„Den Menschen im Blick“


München ist eine plurale Großstadt. Die Stadtgesellschaft und die Menschen, die sie ausmachen, werden zunehmend vielfältiger und offener für unterschiedliche Lebensentwürfe. Dennoch sehen sich Personen immer wieder mit Diskriminierung konfrontiert.

Das „Den Menschen im Blick“-Team hat sich mit der LMU München und der Landeshauptstadt München, vertreten durch die Fachstelle für Demokratie, darauf verständigt, das Konzept „Münchner 'Den Menschen im Blick' “ zu entwickeln. Das bereits vorliegende Training Antidiskriminierung „Den Menschen im Blick“ wird in Hinblick auf die Bedarfe und Besonderheiten der Landeshauptstadt München weiterentwickelt (seit 2020). Ziel ist es, die Landeshauptstadt München dabei zu unterstützen, die eigenen rassismuskritischen und diskriminierungssensiblen Kompetenzen und Strukturen weiter zu professionalisieren und damit München als Stadt der Vielfalt zu stärken. Dabei sollen Grundlagen für die Stärkung von Führungskräften und Mitarbeitenden, Teams, Abteilungen und ganzen Organisationen gelegt werden, damit souverän und professionell mit Beschäftigten und Ratsuchenden in der pluralen, demokratischen Gesellschaft umgegangen werden kann und Teilhabe inklusiv ermöglicht wird.

Hintergrund: Bewährte Kooperation „Den Menschen im Blick“

Grundlage ist das Trainingskonzept Den Menschen im Blick – Kompetenzen gegen Rassismus und Diskriminierung in Beruf & Alltag, das von Britta Schellenberg mit einem Team am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und in Zusammenarbeit mit einem Fachbeirat aus Wissenschaft, Bildungspraxis und diversen Institutionen entwickelt wurde. Die Fachstelle für Demokratie der Landeshauptstadt München war Teil des Fachbeirats des Projekts Den Menschen im Blick (2017-2019). Zudem waren die Fachstelle, das Amt für Soziale Sicherung und die Stelle für Interkulturelles der Stadt München permanente Teilnehmende der Round Tables und Testschulungen von „Den Menschen im Blick“.

Das Antidiskriminierungstraining „Den Menschen im Blick“ führt in fachliche und pädagogische Grundlagen ein und umfasst praktische Übungen und Schlaglichter, in denen fachliche Hintergründe beleuchtet werden. Es ist im Frühjahr 2020 beim Wochenschau Verlag erschienen. Kern des Projektes ist ein Konzept – bestehend aus Grundlagen und praktischen Materialien – das Führungskräfte und Mitarbeitende befähigt, souverän und professionell mit allen Menschen (z. B. Beschäftigten, Klient*innen) in einer zunehmend diversen Gesellschaft umzugehen und sie fit zu machen für einen sicheren Umgang mit rassistischen und anderen menschenfeindlichen Orientierungen. Dafür werden neben Inhalten der Personalentwicklung auch Aspekte der Organisationsentwicklung reflektiert.

Das neue Projekt: „Münchner Den Menschen im Blick“ – Arbeitsschritte

Das Weiterentwicklungsprojekt mit der Landeshauptstadt München startete im Juli 2020.

In der ersten Phase wurden Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Vergangenheit systematisch ausgewertet. Auf dieser Grundlage wurden spezifische Seminare für die Landeshauptstadt München entwickelt, durchgeführt und evaluiert. Die Teilnehmenden der Schulungen unterstützten partizipative die bedarfsgerechte Weiterentwicklung. Es wurden Teilnehmende aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Landeshauptstadt erreicht.

In der zweiten Phase wurden die Test-Schulungen und Rückmeldungen ausgewertet. Es wurden Eckpunkte für eine Gute Praxis bestimmt. Die Ergebnisse wurden intern vorgestellt und zudem breiter in der Stadtgesellschaft besprochen.

In der dritten Phase folgt die Erarbeitung bedarfsgerechter Trainings und einer Train-the-Trainer-Fortbildung.

Auch im Jahr 2022 wird die Landeshauptstadt München Problemstellungen wie Rassismus und Diskriminierung in ihren Institutionen mit Unterstützung des Zentrums den Menschen im Blick am Geschwister-Scholl-Institut angehen und die demokratische Stadtgesellschaft stärken. München ist eine plurale Großstadt, die eine Vielfalt der Lebensentwürfe schätzt und Raum für jede*n Einzelne*n bieten möchte. Dennoch bleiben Menschen in München nicht von diskriminierenden Handlungen oder Äußerungen verschont. Häufig handelt es sich hierbei nicht um individuelle Probleme, sondern um gesellschaftliche: menschenfeindliche Einstellungen können in Institutionen eingeschrieben sein und werden durch Routinen reproduziert.

Mit einem gemeinsamen Projekt wird die Zusammenarbeit zwischen der Stadt München und dem Zentrum Den Menschen im Blick langfristig und nachhaltig weitergehen und somit ein gemeinsames Vorgehen gegen Rassismus und Diskriminierung in München ermöglicht. Das Projekt „Münchner Menschen im Blick" analysiert dabei Diversität und Diskriminierung in der Stadtgesellschaft und prüft Bedarfe bezüglich der Personal- und Organisationsentwicklung, um die eigenen rassismuskritischen und diskriminierungssensiblen Kompetenzen und Strukturen der Landeshauptstadt weiter zu professionalisieren. Das Konzept wird mit der Fachstelle Demokratie der Landeshauptstadt München von Zentrum Den Menschen im Blick weiter verfeinert. Ziel ist es, Führungskräfte und Mitarbeitende zu einem professionellen Umgang mit Beschäftigten und Ratsuchenden einer pluralen, vielfältigen Gesellschaft zu befähigen. Dabei wird im Jahr 2022 die Train-the-Trainer-Ausbildung „Münchner Den Menschen im Blick" etabliert und Trainer*innen der Landeshauptstadt und der Stadtgesellschaft zum selbstständigen Durchführen von Seminaren geschult. Das Den-Menschen-im-Blick-Team stellt das Know-How bereit, evaluiert und passt dabei die Bildungsmodule an die Bedarfe und alltäglichen beruflichen Situationen der Mitarbeitenden der Stadt München an.

 

Professionelles Arbeiten in der pluralen Demokratie – Diskriminierung und Rassismus als Thema der Personal- und Organisationsentwicklung

München ist eine plurale Großstadt. Die Stadtgesellschaft und die Menschen, die sie ausmachen, werden zunehmend vielfältiger und offener für unterschiedliche Lebensentwürfe. Dennoch sehen sich Personen immer wieder mit Diskriminierung konfrontiert. Abwertende Einstellungen gegen Menschen aufgrund ihrer vermeintlich „anderen" Zugehörigkeit oder „Andersartigkeit" können in Ungleichbehandlung münden und so zu menschenfeindlicher Hetze und Gewalt führen. Rassismus und Diskriminierung sind jedoch nicht nur individuelle Probleme, sondern durch Routinen und tradiertes Wissen in Gesellschaft und Institutionen eingeschrieben.

Das Projekt „Münchner Den Menschen im Blick" mit der Landeshauptstadt München analysiert Rassismus und Diskriminierung in der Stadtgesellschaft und prüft Bedarfe bezüglich der Personal- und Organisationsentwicklung, um die eigenen rassismuskritischen und diskriminierungssensiblen Kompetenzen und Strukturen der Landeshauptstadt weiter zu professionalisieren.

Ziel ist es, Grundlagen für die Stärkung von Führungskräften und Mitarbeitenden, Teams, Abteilungen und ganzen Organisationen zu legen, damit souverän und professionell mit Beschäftigten und Ratsuchenden in der pluralen, demokratischen Gesellschaft umgegangen werden kann und Teilhabe inklusiv ermöglicht wird. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt München, vertreten durch die Fachstelle für Demokratie, wird im Projekt das Konzept „Münchener Menschen im Blick" entwickelt. Dabei wird das bereits vorliegende Antidiskriminierungstraining „Den Menschen im Blick“ in Hinblick auf die Bedarfe und Besonderheiten der Landeshauptstadt München überprüft und weiterentwickelt.

Inhalte:

  • Analyse der Situation und Bedarfe in der Landeshauptstadt München

  • Weiterentwicklung des Trainings „Den Menschen im Blick" durch spezifische Schulungsmodule

  • Entwicklung eines partizipativen Feedback- und Evaluationstools

  • Durchführung von Test-Schulungen und Evaluationen

  • Ergebnisbesprechungen in Form von Workshops

  • Auswertung und Entwicklung eines stadtspezifischen Trainings und einer Train-the-Trainer-Fortbildung für München

Team

Dr. Britta Schellenberg (Projektleiterin) und Rabia Kökten (Mitarbeiterin)

Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft
Lehrstuhl für Politische Systeme und Europäische Integration
Ludwig-Maximilians-Universität München
Oettingenstraße 67
80538 München

Das Projekt läuft seit Juli 2020 (längerfristig). Es wird von der Landeshauptstadt München finanziert.

Das Projekt hat mich gerade auch für die vielen alltäglichen, oft nicht bewussten und unterschwelligen Diskriminierungen sensibilisiert – bei mir selbst und in unseren kirchlichen Einrichtungen. Mit den im Projekt entwickelten Übungen ist es möglich, diese an die Oberfläche zu bringen und in unterschiedlichen Kontexten zu thematisieren.

Dr. Claudia Pfrang, Stiftung Bildungszentrum im Kardinal-Döpfner-Haus, über das Projekt DEN MENSCHEN IM BLICK